Eberhard Riedel: Das „Wunder vom Fichtelberg“ wird 80!

Es gibt Personen, vor denen man sich einfach verneigen muss. Weil sie Großes geschaffen und erreicht haben in ihrem Leben, weil sie in sich selbst ruhen, weil sie im beruflichen und/oder privatem Bereich Vorbilder für andere sind.

Auf Eberhard Riedel trifft dies alles zu, weswegen die Verbeugung noch etwas tiefer als üblich ausfällt. Das Aushängeschild des ostdeutschen Skisports der 1950er und 1960er Jahre wird am 14. Februar 80 Jahre alt und kann auf ein bewegtes und erfülltes Leben zurückblicken.

Nun wäre es ja einfach, eine Biographie ins Netz zu stellen, wie es sie auch schon auf Wikipedia und anderen einschlägigen Seiten gibt. Immerhin die Eckdaten sollen an dieser Stelle aber genannt werden: geboren in Lauter/Sachsen, prominentester Skirennläufer der DDR, dreifacher Olympiateilnehmer (1960,1964, 1968), zweifacher WM-Teilnehmer, der Sieg beim Riesentorlauf in Adelboden 1961 als Karriere-Höhepunkt. (Erst Felix Neureuther konnte als nächster Deutscher an dieser Stelle triumphieren, in einem anderen Jahrhundert, 2014 nämlich.) Verheiratet mit Hannelore, Vater von zwei Söhnen.

„Dass ich aufgrund meines Siegs bei den 7. Internationalen Adelbodener Skisporttagen2004 in den „Place of Fame“ in Adelboden aufgenommen worden bin, freut mich ganz besonders. Das ist auch schon wieder 14 Jahre her- wie die Zeit vergeht… Diese Ehrung berührte mich, weil sie ein Beweis vergangener, aber nicht vergessener Leistungen ist“, sagt Eberhard Riedel. „Ich habe so viel erleben dürfen, konnte als DDR-Bürger im Zeichen des Sports ins Ausland, kam bis nach Südamerika. Ich bin dankbar und glücklich.“

Die nüchterne Biographie wird dem Menschen Eberhard „Ebs“ Riedel, der auch nach seiner Aktivenlaufbahn als Sportwissenschafler und Trainer in seinem Metier verblieb, im Fußball, Ski Alpin und Skispringen (auch als Trainer von Jens Weißflog) nicht gerecht. Riedel ist zurückhaltend, kann aber auch meinungsstark sein, ist freundlich, kann aber auch seine Standpunkte vertreten. Er ist ein angenehmer älterer Herr, der ein ruhender und gelassener Pol im Kreis seiner Familie ist, der weiß, was er war – das „Wunder vom Fichtelberg“ – und der sich selbst nicht wichtiger nimmt als er ist.

In Vergangenheit hat sich „Ebs“ mit Skisprungschanzen und Anfahrtsgeschwindigkeiten beschäftigt und das Interesse seines Sohnes Peter für diese Materie geweckt, gefördert. Heute lebt er in Oberwiesenthal, freut sich über den großen Erfolg der Spursysteme, die den Namen Peter Riedel tragen, und verfolgt den Sport, besonders den Wintersport, mit immer gleich gebliebenem Interesse.

Das wird sich auch im neuen Lebensjahr nicht ändern. Und so verneigen wir uns vor einer Persönlichkeit, die man einfach kennen gelernt haben muss.

An dieser Stelle, Vater, von mir, alles Liebe und Beste zum runden Geburtstag! Peter