Windnetz für die Olympiaschanze

Mehr Sicherheit fürs Neujahrsskispringen in Garmisch-Partenkirchen

Das traditionelle Neujahrsskispringen in Garmisch-Partenkirchen, zweite Station der Vierschanzentournee, wird in diesem Winter erstmals mit Windschutz ausgetragen. Im Auftrag des Deutschen Skiverbandes (DSV) errichtet der österreichische Spezialist Alpina ein insgesamt 1500 m2 großes Windnetz entlang der neuen Olympiaschanze, um die Austragung des Skisprung-Highlights am 1. Januar zu sichern.

Verband und Organisationskomitee reagieren damit auf die Erfahrungen aus dem Vorjahr, als der Wettkampf nach langen windbedingten Verzögerungen nach einem Durchgang abgebrochen werden musste.

„Die Vierschanzentournee ist jedes Jahr das absolute Highlight im nordischen Skiwinter. Die Ausrichtung des Events zu sichern, ist für uns selbstverständlich. Das sind wir den Sportlern, den Fans in den Stadien und dem Millionenpublikum vor den Fernsehbildschirmen schuldig“, erklärt Thomas Pfüller, Generalsekretär des Deutschen Skiverbandes.

Die neue Olympiaschanze von Garmisch-Partenkirchen ist damit die zweite Station der Vierschanzentournee, die über ein Windnetz verfügen wird. Seit drei Jahren wird bereits in Innsbruck, der dritten Tourneestation mit einem Windnetz gesprungen. Auch diese Anlage stammt vom österreichischen Spezialisten Alpina.

„Ich bin froh, dass wir jetzt gemeinsam mit dem DSV und der Marktgemeinde eine Lösung gefunden haben, das motiviert unser ganzes Team ungemein“, sagt Michael Maurer, Präsident des Skiclubs Partenkirchen und Vorsitzender der Organisationskomitees beim Neujahrsskispringen.

Die neue Konstruktion in Garmisch-Partenkirchen wird ab Anfang Dezember zwischen Kampfrichterturm und der Schanze, also auf der Gudiberg-Seite, installiert werden. Sie ist dreiteilig, jeweils zehn Meter hoch und wird mit Hilfe von sieben Stahlmasten sowie modernsten Abspannsystemen getragen. Das neue Windnetz soll das Neujahrsskispringen vor dem thermischen Nachmittagswind am Gudiberg schützen, der sich meist ab 14 Uhr aufbaut. Dieser Nachmittagswind hatte der Jury des Skiweltverbandes FIS seit dem Neubau der Olympiaschanze im Jahr 2007/08 das Leben schwer gemacht, weil der Schanzentisch der neuen Anlage um über zehn Meter über dem der alten Schanze liegt und damit windanfälliger ist. Der erste Testlauf mit dem neuen Windnetz erfolgt am 17. und 18. Dezember beim FIS-Cup in Garmisch-Partenkirchen.

Für die Tourneekollegen aus Innsbruck ist die Installation eines Windnetzes mittlerweile längst Standard. „Wir haben absolut gute Erfahrungen gemacht und werden an dieser Lösung auch künftig festhalten, um unser Bergiselspringen zu sichern. Es freut mich, dass wir jetzt in Garmisch-Partenkirchen die zweite Tourneeschanze mit einem Windnetz belegen. Denn das zeigt auch, wie wichtig wir als Organisatoren, aber auch die beiden Skiverbände aus Deutschland und Österreich unseren Anspruch sehen, bei der Vierschanzentournee absoluten Spitzensport zu garantieren“, sagt Alfons Schranz, Präsident der Vierschanzentournee und Chef des Organisationskomitees in Innsbruck.

An den beiden weiteren Schanzen der Vierschanzentournee, der Großen Schattenbergschanze in der Erdinger Arena in Oberstdorf und der Paul-Außerleitner-Schanze in Bischofshofen, sind keine Windnetz-Installationen notwendig. „An beiden Orten springen wir ja abends bei Flutlicht, da gibt es weniger Thermik-Probleme, außerdem sind die Anlagen aufgrund ihrer Lage besser vor Windeinfluss geschützt als die Schanzen in Innsbruck und Garmisch-Partenkirchen“, sagt Tournee-Geschäftsführer Stefan Huber.

http://www.vierschanzentournee.com/