Endlich klappt es wieder mit den Sprüngen und den Siegen, und das macht Eric Frenzel und seine große Fangemeinde glücklich. Zu dieser zählt sich auch Peter Riedel – Oberwiesenthaler müssen ja zusammenhalten! Doch nicht genug der Gemeinsamkeiten. Da sich die Peter Riedel GmbH gegen starke Konkurrenz durchgesetzt und den Auftrag erhalten hat, bei der Renovierung der traditionsreichen Fichtelbergschanze die Anlaufspur zu bauen, ist davon auszugehen, dass Eric Frenzel schon bald öfter auf einem Produkt eines seiner Fans anfährt, ehe er ins Fliegen kommt.
„Ich bin wirklich sehr, sehr glücklich, dass die Schanze in Oberwiesenthal umgebaut und erneuert wird“, sagt der amtierende Normalschanzen-Weltmeister von 2011, der in wenigen Wochen seinen Titel im italienischen Val di Fiemme verteidigen will. „Alles wird besser, das Profil moderner, die Spur den Notwendigkeiten angepasst. Ich freue mich sehr auf eine Eisspur. Und es wird ein neues Messsystem integriert.“ Jenes nämlich, das beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen nun auch den Sprung in das Bewusstsein der Öffentlichkeit geschafft hat.
Die Fichtelbergschanze wird im Sommer-Grand-Prix der Nordischen Kombinierer weiterhin eine wichtige Rolle spielen – in diesem Jahr könnte eventuell das Finale der Sommerwettkämpfe in Oberwiesenthal ausgetragen werden -, und mancherorts wird auch bereits an die Rückkehr des Weltcups gedacht. Frenzel sieht es nüchtern. „Persönlich sehe ich meine Heimschanze hauptsächlich unter dem Blickwinkel des Trainings und der Nachwuchsbildung. Ich bin überzeugt, dass Peter Riedel ein Fachmann auf seinem Gebiet ist und dass er eine tolle Anlaufspur auf die Schanze legen wird können.“
Aber? „Aber ich würde lieber sein ,Spur-in-Spur‘-System installiert sehen und nicht das ,double track‘. Bei letzterem steht der Springer zu breitbeinig in den Spuren. Doch angeblich soll es Patentprobleme geben, weswegen die ;Spur-in-Spur‘ nicht installiert werden kann.“
„Es ist unheimlich wichtig, dass kompetente und erfolgreiche Sportler wie Eric Frenzel sich einbringen und sachlich ihren Standpunkt erläutern“, meinte Peter Riedel. „Unsere ,double-track‘-Konstruktion ist dem FIS-Reglement entsprechend, bewegt sich aber an der Obergrenze, weil ja eben je eine Winter- und Sommerspur nebeneinander angeordnet werden. Patentprobleme bezüglich der ,Spur-in-Spur‘ gibt es allerdings keine, und wir könnten gerne dieses Produkt liefern. Letztlich wird mein Unternehmen jene Arbeiten tätigen, die der Auftraggeber, also die Stadt Oberwiesenthal, bestellt.“