RASCHAU, 14. Januar 2013 – Der FIS-Weltcup der Nordischen Kombinierer war am Wochenende im französischen Chaux-Neuve ganz in deutscher Hand: Am Samstag triumphierte Tino Edelmann, am Sonntag im Team-Sprint das Duo Edelmann/Eric Frenzel. Wer ebenfalls glücklich aus dem Jura Richtung Heimat reiste, war Peter Riedel. „Die Anlaufspur, ein Track-in-Track-System, hat die gesamte Konkurrenz über perfekt gehalten. Es freut mich, dass wir – wieder einmal – Zuspruch vom Veranstalter und den Athleten bekommen haben“, sagte der Inhaber des gleichnamigen Unternehmens. Wie Frenzel kommt auch Riedel aus Oberwiesenthal – Herkunftsort und Wohlfühlfaktor sorgen für eine Duplizität der Ereignisse.
Und in der Tat! Der Österreicher Bernhard Gruber, Zweiter am Samstag, meinte: „Hier in Chaux-Neuve steht eine perfekte Schanze, auf der ich sehr gut zurecht und schon ein wenig ins Fliegen komme. Der Inrun ist schlichtweg sensationell. Auf ihn lässt sich aggressiv anfahren, und man weiß als Athlet, dass für alle die gleich fairen Bedingungen herrschen, weil es eben ein gewaltiger Eisklotz ist, der zudem noch gekühlt wird!“
Diesem Urteil schließen sich andere Stars der Szene vorbehaltlos an. Olympiasieger, Weltmeister und Weltcup-Gewinner Jason Lamy Chappuis, der knapp 10.000 Zuschauer mit seinen Aktionen begeisterte, meinte: „Es ist immer wieder eine besondere Freude, auf einer Peter Riedel-Spur anzufahren. Dieser Inrun verleiht Sicherheit.“ Und ein anderer Olympiasieger und Weltmeister, Bill Demong aus den USA, umriss in zwei Worten die Qualitätsarbeit aus Sachsen: „Einfach genial.“
HIER ADELBODEN. Des einen Freud, des anderen Leid. Der Name Riedel fuhr auch an einem alpinen Schauplatz eine, nun ja: gewisse Befriedigung ein. Nachdem die deutschen Herren beim Riesentorlauf in Adelboden mit Fritz Dopfer und Felix Neureuther die Ränge zwei und drei belegt hatten, ist Eberhart Riedel, Vater von Peter Riedel, nun seit exakt 52 Jahren der einzige deutsche Sieger bei diesem Schweizer Traditionsrennen. Er gewann 1961 die Konkurrenz und zementierte damit seinen Ruf als bester Alpiner Skifahrer der DDR. „Es wird sicher das Jahr kommen, in dem ein anderer Deutscher siegreich bleibt. Aber ich müsste lügen: Derzeit freue ich mich, dass mein ,Rekord‘ weiter Bestand hat“, sagte Eberhart Riedel.