OBERWIESENTHAL - Das zweite Jahr in Folge hatten nicht nur die Organisatoren, sondern auch die Athleten und Fans am Fichtelberg wieder großes Glück mit dem Wetter: Wintersport bei 30°C Hitze und Sonne durchzuführen und zu verfolgen – das ermöglichte der Sommer Grand Prix der Nordischen Kombination in Oberwiesenthal am Wochenende. In Verbindung mit dem Continentalcup der Skisprung-Frauen ausgetragen, zog das internationale Event in Deutschlands höchstgelegener Stadt einmal mehr Gäste aus ganz Mitteleuropa an: 11.500 Zuschauer verfolgten an den drei Wettkampftagen von Freitag bis Sonntag die insgesamt vier Wettkämpfe.
SKISPRINGEN
Frauen-Duo dominiert Skispringerinnen
Im Continentalcup der Frauen hieß die Siegerin an beiden Tagen Lucile Morat. Die 15-jährige Französin aus Courchevel gewann am Freitag mit 231,8 Punkten und damit 10,2 Punkten Vorsprung vor Katharina Althaus, am Samstag baute sie ihren Vorsprung mit insgesamt 238,8 Punkten sogar auf 18,3 Punkte aus. Dritte wurde am Freitag die Italienerin Lara Malsiner, am Samstag gelang schließlich Olympiasiegerin Carina Vogt der Sprung aufs Podest, nachdem es bei ihr am Freitag nur für Rang fünf gereicht hatte.
NORDISCHE KOMBINATION
Erzgebirgs-Express und Norweger dominieren
Im Wettkampf der Nordisch Kombinierten erlebten die Zuschauer am Samstag an der Schanze und auf dem Marktplatz in Oberwiesenthal ein erzgebirgisches Heimspiel: Dank des besten Team-Resultats beim Springen gingen Björn Kircheisen und Eric Frenzel mit einer Sekunde Vorsprung als erste Mannschaft auf die Strecke. Dank einer starken Laufleistung bauten die beiden ihren Vorsprung am Ende auf 18,8 Sekunden aus und sicherten sich den Sieg im Team-Sprint vor dem norwegischen Duo Jan Schmid / Magnus Moan. Der dritte Platz ging an die Österreicher Bernhard Gruber und Philipp Orter. Tausende Zuschauer hatten sich zur optimalen Startzeit von 19 Uhr am Oberwiesenthaler Marktplatz versammelt, um die Athleten anzufeuern – die anschließende Party ging bis weit in die Nacht hinein.
Zum Abschluss der Wettkämpfe am Sonntag dominierte der Norweger Jarl Magnus Riiber das Feld nach Belieben. Ein großartiger Sprung über 101 Meter sicherte ihm einen über einminütigen Vorsprung vor der Konkurrenz, den er bis zuletzt ins Ziel rettete. Dahinter entbrannte ein starker Kampf um die Plätze, den am Ende Mario Seidl (AUT) vor Altmeister Björn Kircheisen für sich entschied. Für Eric Frenzel reichte es nach einem 25. Platz beim Springen am Ende für Rang 14.
Professionelle Veranstaltung trotz baulicher Herausforderungen
Es wurde viel gerätselt im Vorfeld der Veranstaltung: Wie würde der veranstaltende WSC Erzgebirge Oberwiesenthal mit den infrastrukturellen Herausforderungen klar kommen? Gemeint war der fehlende Lift, der im Zuge einer Modernisierung abgerissen wurde, um auch in Zukunft professionelle Veranstaltungen auf höchstem Niveau am Fichtelberg durchzuführen. Nach drei Wettkampftagen steht fest: Einschränkungen gab es keine. Dank der Unterstützung der starken Partner und speziell des Automobil Centers Erzgebirge aus Schwarzenberg, das kurzerhand die benötigten Shuttle-Busse bereitstellte, konnte der Shuttleverkehr an der Schanze professionell durchgeführt werden.
Auch die Schanze selbst war pünktlich einsatzbereit für den Großwettkampf, freut sich WSC-Präsident Peter Riedel: „Der Dank gilt hier nicht nur all unseren fleißigen Helfern und Ehrenamtlichen, sondern auch der Stadt für die neue, professionelle Logistik. Die Stadt hat keine Mühen gescheut, uns trotz der umfassenden Baumaßnahmen eine sprungbereite Schanze zu stellen.“
Lob von allen Seiten
Neben zahlreichen Journalisten aus dem Print-, Radio-, Online- und TV-Bereich besuchten auch viele Vertreter aus Wirtschaft und Politik am Wochenende Oberwiesenthal, darunter u.a. Staatssekretär Stefan Brangs oder Landrat Frank Vogel. „Für uns als Verantwortliche als auch für unser ganzes Team ist diese Rückendeckung seitens der Medien und Entscheidungsträger eine Wertschätzung der Arbeit hier am Fichtelberg“, freut sich Peter Riedel. Lob gab es auch vom Internationalen Skiverband, der sich einmal mehr von der Arbeit in Oberwiesenthal beeindruckt zeigte und andeutete, auch in Zukunft auf den sächsischen Standort setzen zu wollen. Um die Veranstaltungen in Zukunft noch besser zu bewerben, ist eine Kooperation mit dem FC Erzgebirge Aue angedacht. Bereits am 12. August durfte WSC-Präsident Riedel vor 8.000 Fans im Wismut-Stadion den Sommer Grand Prix promoten – ein starkes Zeichen und eine zukunftsweisende Kooperation ganz im Sinne des Leitsatzes des WSC: „Wir für’s Erzgebirge!“