Peter Riedel GmbH startet in die neue Weltcup-Saison

Nach dem erfolgreichen Weltcup-Auftakt der Skispringer vergangenes Wochenende in Wisla (POL) geht es ab Donnerstag beim großen Nordic Opening in Ruka (FIN) auch für die Skilangläufer und nordischen Kombinierer in die Olympiasaison. Das Wochenende in Ruka ist traditionell auch für Peter Riedel und sein Team der Startschuss in eine lange Wintersaison. Wir haben mit dem Geschäftsführer Peter Riedel gesprochen.

Wintersportler werden bekanntlich im Sommer gemacht. Wie sieht es mit Anlaufspuren auf den Skischanzen dieser Welt aus?

Nach dem Winter ist vor dem Winter, klingt abgedroschen, aber das gilt auch für unsere Skischanzen. Wir haben nach dem Saisonende eigentlich kaum Zeit zum Entspannen, sondern gehen gleich wieder in die Vorbereitung. In diesem Jahr standen allein auf 12 Schanzen weltweit Wartungsarbeiten auf dem Programm. Zweimal im Jahr - im Frühjahr und im Herbst - wird ein kompletter Check-up durchgeführt. Gleich im März haben wir zudem mit dem Umbau der Schanze in Granåsen, Trondheim, begonnen. Nach zehn Jahren wurden ein neues Schienensystem und eine komplett neue Fräs-Technologie installiert. Letzteres setzt neue Maßstäbe bei der Eisbearbeitung, und mit diesem Upgrade können wir in Trondheim weiterhin eine hochqualitative und schnelle Präparierung des Anlaufs garantieren.

In diesem Sommer haben Sie auch die Bergisel-Schanze in Innsbruck umgerüstet. Wie läuft die Spur?

Zunächst einmal muss ich sagen, dass es ein Traum für mich war, weil die Bergisel-Schanze zu meinen persönlichen Lieblingsschanzen zählt. Wir hatten bei traumhaftem Wetter perfekte Arbeitsbedingungen, aber haben wieder einmal gemerkt, dass jede Schanze ihre Eigenheiten hat. Wir haben die fast 100m lange Anlaufspur um 39cm gehoben und Unebenheiten im Anlauf von bis zu 11cm ausgeglichen. Außerdem mussten wir außerplanmäßig noch eine neue Druckwasserleitung verlegen, weil das, was bisher oben am Anlauf ankam, einfach nicht ausgereicht hätte, um unserem Qualitätsstandard gerecht zu werden. Die Resonanz nach den ersten Sprüngen der österreichischen Skistars war absolut positiv, und das ist für mich und mein Team natürlich enorm wichtig. Mit dem neuen Anlaufsystem hat Innsbruck beste Voraussetzungen für faire Wettkampfbedingungen zur Internationalen Vierschanzentournee und für die FIS Nordische Ski WM 2019 geschaffen.

In der Olympiasaison wird im Weltcup auf 13 Schanzen gesprungen, die mit einer Spur aus dem Hause Riedel ausgestattet sind. Bei wie vielen Events übernehmen Sie und ihr Team auch die Wettkampfbetreuung?

Wir werden bei mindestens zehn Weltcup-Wochenenden vor Ort sein und den kompletten Service für die Schanzenpräparierung übernehmen. Pro Schanze sind wir mit sechs Mitarbeitern jeweils fünf Tage im Einsatz. Nimmt man die bereits erwähnten Wartungsarbeiten dazu, kommen wir locker auf 100 Reisetage pro Jahr. Und da sind neue Projekte noch nicht mit eingerechnet.

Apropos neue Projekte. Läuft bei den Installationsarbeiten am Holmenkollen alles nach Plan?

Ja, auf jeden Fall. Wir haben mal wieder richtig Glück mit dem Wetter. Abgesehen vom kurzen Wintereinbruch letzte Woche, als wir einen Tag vom Schnee überrascht wurden, werden wir bei unseren Arbeiten bisher von Sonne und einem traumhaften Ausblick auf den Oslo-Fjord verwöhnt. Natürlich hat auch der Holmenkollen seine kleinen Tücken und entspricht in der Realität nicht immer den gezeichneten Bauplänen, aber das sind wir gewöhnt. Wir werden wahrscheinlich Mitte dieser Woche die Montage der Spurelemente abschließen und mit dem Einbau der Kühlleitungen beginnen. Unsere Arbeiten werden wir in jedem Fall planmäßig abschließen und freuen uns jetzt schon auf das große Skifestival im März 2018 am Holmenkollen.