Verzögerter Start zur 69.Vierschanzentournee 2020/2021

Der Auftakt zur Vierschanzentournee ist geschafft! Das Springen in Oberstdorf läutet traditionell das erste Saison-Highlight der Skispringer, die Tournee, ein. Zeitgleich ist es auch das letzte Springen in diesem Jahr. Einem Jahr, das wirklich fordernd war und uns alle vor ungeahnte Herausforderungen stellte. Was das polnische Team kurz vor dem Tourneeauftakt erlebt hat, war zweifelsohne eine solch große Herausforderung. Vor allem für die Nerven der Athleten und der polnischen Fans. Gott sei Dank nahm es schlussendlich doch noch ein negativ-positives Ende. Als ich die Wettkämpfe im Fernsehen verfolgte, dachte mir da schon meinen Teil und wie das nur sein kann, zuerst einen positiven und unmittelbar danach einen negativen Test abzugeben. 

Dass das aber schneller geht als man denkt, erfuhr ich einige Stunden später. Mein Team, zwei Mitarbeiter, die eigentlich die Spurbetreuung in Garmisch absichern sollten, wurden beim obligatorischen PCR-Test, den man vor jeder FIS-Veranstaltung vorlegen muss, positiv getestet. Mit der Geschichte der polnischen Nationalmannschaft im Hinterkopf setzte ich sofort alle Hebel in Bewegung und veranlasste unmittelbar danach einen zweiten Test. Und siehe da - beide Tests der Mitarbeiter negativ! Um das Ergebnis ein weiteres Mal zu bestätigen, wurde innerhalb von 24 Stunden ein weiterer PCR-Test gemacht - erneut negativ. Das Ganze lässt die Geschichte des polnischen Teams in einem ganz anderen Licht erscheinen und es macht den Anschein, dass man beim, man verzeihe mir den Ausdruck, „PCR-Roulette“ einfach etwas Glück braucht. Anders kann ich mir das ganze einfach nicht mehr erklären. 

Aufgrund der ganzen Testerei ist es uns leider nicht möglich, die nötigen Fristen für Partenkirchen einzuhalten. Deshalb fehlen wir leider dieses Mal beim Neujahrsspringen. Wir geben allerdings unser Bestes, dem Schanzenchef Thomas Scheck mit Rat und Tat aus der Ferne zur Seite zu stehen und sind im permanenten Kontakt mit ihm und seiner Anlauf-Mannschaft. Mein Team rund um Dirk Pfeiffer wird dann ab 1.1.2021 in Innsbruck und später beim Tournee-Finale in Bischofshofen wie gewohnt für beste Anlaufbedingungen und die notwendige Sicherheit sorgen. 
Für mich wird es seit 13 Jahren die erste Vierschanzentournee sein, die ich mir aufgrund der Umstände daheim vom Wohnzimmersessel aus anschaue. Wie es bei uns im öffentlich-rechtlichen Fernsehen so schön heißt „Beim ARD und ZDF sitzt du immer in der ersten Reihe“ - nur ist es dieses Mal für mich der ORF :-)
Mit bleibt nur mehr, allen Athleten eine erfolgreiche Tournee zu wünschen und allen anderen einen guten Rutsch ins neue Jahr 2021! Bleibt positiv in Gedanken und negativ beim Testen! 

Euer Peter Riedel