Mo i Rana - fünf Clubtracks im hohen Norden

So weit hat es uns noch nie in den Norden verschlagen! Diese Woche fingen wir mit der Verlegung der Clubtrack-Anlaufspuren auf der bisher „nördlichsten“ Baustelle der Firmengeschichte an. Die Rede ist vom brandneuen Schanzenzentrum in Mo i Rana (Norwegen), wo mit insgesamt fünf Schanzen eine tolle Trainingsmöglichkeit für den Nachwuchs- und Jugendbereich entsteht.

Mo i Rana liegt sechs Autostunden nördlich von Trondheim und damit nur wenige Kilometer unterhalb des nördlichen Polarkreises. Bisher waren in der Region so gut wie keine Trainingsmöglichkeiten für den dortigen Skisprung-Nachwuchs vorhanden. Wollte man trainieren, musste man ins benachbarte Schweden ausweichen. Dort sind die Trainingsbedingungen auch alles andere als optimal, oder man nahm eben die 6-Stunden Autofahrt nach Trondheim in Kauf.

Der Anstoß zum Bau des neuen Schanzenzentrums erfolgte durch Zufall. 2019 wurde die Schanzenanlage in der Stadt Namsos, die von Mo i Rana aus Richtung Trondheim am halben Weg liegt, modernisiert. Die Verantwortlichen in Mo i Rana bekamen Wind davon und reisten in die Hafenstadt, um sich selber ein Bild davon zu machen. Mit diesen Eindrücken im Gepäck, überzeugt von der Qualität sowie der nötigen Motivation dauerte es nicht lange, bis auch in Mo i Rana die Weichen für ein Trainingszentrum gelegt waren. Da wir mit unseren Clubtrack Spuren bereits in Namsos überzeugende Arbeiten geleistet hatten, wurden wir auch für das Projekt in Mo i Rana engagiert.

Der Neubau war bereits für vergangenes Jahr geplant, doch wie bei so vielen Sachen kam Corona dazwischen. Ein Jahr stand die Ampel in Mo i Rana auf Rot, ehe diesen Sommer endlich das Freizeichen für den Bau erfolgte. Fünf moderne Schanzen entstehen, die Größte mit einem K-Punkt bei 95 Meter soll sogar ein FIS-Zertifikat, dass das Abhalten von nationalen und internationalen Wettkämpfen ermöglicht, bekommen. Die Peter Riedel Gmbh liefert dafür die Anlaufspur-Systeme sowie einen Teil der Holz-Unterkonstruktion, die eine profilgenaue Führung derselbigen ermöglicht.

Es tut so gut, nach 473 Tagen zuhause endlich wieder norwegischen Boden unter den Füßen zu haben. Eigentlich wollten wir ja schon vor zwei Wochen hier sein, doch die strengen Einreisebestimmungen der norwegischen Regierung machten uns einen Strich durch die Rechnung. Nach der Fähr-Überfahrt war an der schwedisch-norwegischen Grenze vorerst Endstation. Eine Änderung der Einreisebestimmungen machten unsere Papiere und Bestätigungen unserer Auftraggeber, mit denen wir einreisen hätten können, quasi wertlos. So hieß es Retourgang rein, zurück aufs Schiff und heim nach Kiel. Anfang dieser Woche klappte es dann aber und wir durften ganz offiziell und legal nach Norwegen rein. Nach Abstechern am Holmenkollen, in Lillehammer und Trondheim kamen wir gestern in Mo i Rana an. Wahnsinn, was für ein cooles Zentrum hier entsteht. Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und wünschen viele weite Sprünge auf unseren Clubtrack-Spuren!

Kleines Detail am Rande: Mo i Rana ist nach Eisenerz in Österreich und dem Erzgebirge in Deutschland das insgesamt dritte Bergbaugebiet, indem Ski gesprungen wird und wir mit unseren Anlaufspuren vertreten sind. Es scheint so, dass die nordischen Sportler aus einem besonderen Stein gemeißelt sind :-)

Euer Peter Riedel