Ich staunte nicht schlecht, als ich eine E-Mail vom Skistadionbetreiber in Oberstdorf erhalten hatte, in der er mich zu einem technischen Meinungsaustausch nach Oberstdorf einlud. Ich setzte mich sogleich ins Auto und fuhr Richtung Allgäu. Was folgte war ein sehr angenehmes Gespräch mit interessanten Inhalten, das von gegenseitiger Wertschätzung geprägt war. Dass nur knapp eine Woche danach der Grundstein zur gemeinsamen Zusammenarbeit gelegt wird, war schon außergewöhnlich. Wenn nur alle Gespräche so einfach von der Hand gehen und einen so positiven Ausgang nehmen würden!
Freude und Dankbarkeit - das waren die ersten beiden Gefühle, die nach der Zusage in mir hoch kamen. Noch dieses Jahr sollen von uns die beiden HS25 und HS45 Schanzen in Oberstdorf auf das Clubtrack System umgerüstet werden. Umso länger es davor dauerte, umso schneller geht es jetzt! Es wären jedoch nicht unsere hunderterste und hundertzweite Schanze, wenn wir nicht auch mit diesem Tempo Schritt halten könnten!
Am meisten freut mich, dass wir jetzt nach Innsbruck, Garmisch und Bischofshofen auch im letzten Vierschanzentournee- Stadion vertreten sein werden! Wenn auch noch nicht auf der Großschanze der Audi-Arena, wo sich alljährlich die Stars der Szene ein Stelldichein geben. Sondern vorerst einmal „nur“ auf zwei kleinen Schanzen, doch wie sagt man so schön: „Was nicht ist kann noch werden!“
Vorerst gilt es für uns aber, noch eine ganz andere Nuss zu knacken. Der Preisdruck am Materialmarkt ist enorm, Preise für Stahl und andere Rohstoffe gehen derzeit durch die Decke. Hinzu kommen die enormen Lieferzeiten. Um es mit dem Skispringen zu vergleichen: Wenn „sofort verfügbar“ der K-Punkt wäre, dann sind wir derzeit meterweit über der Hillsize am Schanzenrekord angekommen. Wir haben unsere Systempartner und durch eine langfristig ausgelegte Zusammenarbeit werden wir auch in Krisenzeiten, in denen wir uns derzeit definitiv befinden, bestmöglich bedient. Das alles lässt uns hoffen, auch unter so schwierigen Bedingungen fristgerecht liefern zu können.
Auch was die Preisgestaltung betrifft verfolgen wir ein ganz klares Ziel. Selbst wenn die Marktpreise durch die Decke gehen, möchten wir unseren Partnern im Sinne einer langfristigen Zusammenarbeit sowie dem Motto „Leben und Leben lassen“ faire Preise weitergeben.
Wir tun unser bestes, dass wir auch dieses Mal beides - Lieferdatum und Preis - bestmöglich halten können. Fürs erste freuen wir uns wahnsinnig auf das neue Projekt in Oberstdorf und auf eine gute Zusammenarbeit!
Euer Peter Riedel