Mit FIS-Inspektionen ist es so eine Sache. Um es mit Tom Hanks zu halten - Sie sind wie eine Schachtel Pralinen: Man weiß nie was man bekommt. So hat es sich auch vergangene Woche zugetragen, als Funktionäre der FIS in Pöhla endlich aufkreuzten und die Anlage im Rahmen einer Verlängerung des FIS - Schanzen-Zertifikats auf Herz und Nieren prüften.
Auf der Anlage in Pöhla, die nicht mal zwei Kilometer und somit nur einen Steinwurf von mir zuhause entfernt liegt, werden seit Jahren diverse FIS-Cups und Alpencups ausgetragen. Es sind in der gesamten Region die einzigen internationalen Skisprung-Veranstaltungen, einen dementsprechend großen Stellenwert genießen sie in der Schwarzenberger Region. Umso brisanter, dass bei der Inspektion der Anlage aufgrund des Alters einige Schwachstellen bemängelt wurden. Zwei davon sind sicherheitsrelevant und müssen umgehend - spätestens jedoch vor den nächsten FIS-Wettkämpfen - behoben werden.
Blöd nur, dass bereits für den 10. August ein FIS-Cup geplant ist! Blöd schauten auch die Verantwortlichen aus der Wäsche, als sie die Mängelliste studierten, die bis dahin behoben werden muss!
Unter anderem erfüllen einige Spur-Elemente der alten Anlaufspur nicht mehr die erforderliche Mindest-Seitenwangenhöhe von 3 Zentimetern. Weiters muss der Teppich im Sicherheitsbereich links und rechts neben der Spur komplett ausgetauscht werden, zu alt für die Gewährleistung eines sicheren Sprungbetriebs.
Spur- und Teppicherneuerung in nicht mal 10 Tagen - das klingt nach einem fast unmöglichen Unterfangen! Umgehend haben sich die Stadt Schwarzenberg, Verantwortliche des SV Fortuna Pöhla sowie meine Wenigkeit zusammengesetzt und einen Schlachtplan entworfen. Einen Plan, der es zeitlich gesehen in sich hat. Doch das genau zeichnet uns Erzgebirgler aus! Wenn Handlungsbedarf besteht und Hilfe benötigt wird, stehen wir Gewehr bei Fuss - das ist Ehrensache bei uns in der Region!
Ich und mein Team schoben kurzerhand ein anderes Projekt um einen Monat nach hinten und machten uns sogleich an die Produktion und den Bau der neuen Spur. Zeitgleich ackerten die Jungs des SV Pöhla Tag- und Nachtschichten, um den maroden Unterbau der Spur komplett zu erneuern. Mit Unterstützung der Stadt Schwarzenberg sind wird nun auf dem besten Weg, alle Sanierungsmaßnahmen bis Freitag abzuschließen. Wenn das mal nicht gelebtes Teamwork ist!
Abschließend kann ich sagen: Ein richtig tolles Projekt, bei dem alle Partner an einem Strang ziehen und so den FIS-Cup in Pöhla kommende Woche hoffentlich doch noch zum großen Erfolg werden zu lassen! Das nächste Mal aber bitte mit ein bisschen weniger Stress :-)
Euer Peter Riedel