Tusen Takk Trondheim!

65 Tage reine Bauzeit, 44 Tonnen Stahl, 1,5 Jahre Vorbereitungszeit

Das sind die Eckdaten unseres bislang größten Projekts, das wir gestern offiziell abgeschlossen haben! Die Rede ist vom Umbau der Schanzenanlage in Trondheim, die anlässlich der nordischen Ski WM 2025 eine radikale Verjüngungskur verordnet bekam.

Das Großprojekt beinhaltet die gesamte Stahl-Konstruktion mit den Anlaufspuren von Normalschanze und Großschanze, den Treppen- und Balkensystemen, den Spur-Bewässerungssystemen, den Eisfräsen- und Windensystemen sowie sämtlichen Banden und Geländer. Vergangenen Freitag erfolgte die finale Abnahme und offizielle Übergabe an den Betreiber Trondheim BYDRIFT.

Es macht uns sehr stolz, dass bei der Abnahme nicht ein Mangel oder eine Beanstandung festgestellt wurde - was bei Projekten dieser Größenordnung durchaus vorkommen kann. Wie man so schön sagt, es läuft alles wie geschmiert und so wie es sein soll. Hi-Tec und Energieeffizienz bestimmen auch in unserem Sektor die Zukunft. So sind wir auch dieses Mal unserem Motto treu geblieben, unsere Technik stetig weiter zu entwickeln. In Trondheim warten wir deshalb gleich mit zwei neue Innovationen auf.

Wir bringen noch mehr Hi-Tec in die Anlage und erhöhen die Wirtschaftlichkeit. Dabei ist die Rede vom weltweit ersten Fernwartungs-System. Wir können von überall auf der Welt auf die Kühlanlage zugreifen, diverse Parameter ablesen, verändern und eingreifen, sollte die Technik nicht so arbeiten wie geplant. Wir haben viel Geld und Zeit investiert, um uns in der Steuerungstechnik noch mehr Know How aufzubauen. Effizienz und Wirtschaftlichkeit werden dadurch weiter gesteigert, ein absolutes Muss in Zeiten der Klimakrise.

Diese Neuerungen habe wir mit einer noch wirtschaftlicheren Kühltechnik kombiniert. Ein neues Kältemittel leistet effizientere Arbeit bei geringerem Energieverbrauch. Das alles macht die Anlage in Trondheim zum modernsten und wirtschaftlich effektivsten Spur- und Kühlsystem der Welt.

Parallel dazu wurde die Fräse überarbeitet und von uns mit einem sogenannten „Forerunner“ ausgestattet. Mit dem Forerunner - zu deutsch Vorläufer - ist ein Bürstensystem gemeint, das unabhängig vom Einsatz der Fräse zum Auskehren der Spur verwendet werden kann. Sommer wie Winter erleichtert das die Arbeit der Schanzenbetreiber und Trainer, der Besen muss nicht mehr selbst in die Hand genommen werden.

Die Zeit in Trondheim war sehr intensiv. Mein Team und ich sind bei jedem Wetter - und eines sag ich euch, geregnet hat es oft - auf der Baustelle gestanden, um Tonnen von Stahl zu bewegen und zu verbauen. Gleichzeitig war es aber auch eine sehr schöne Zeit. Wenn man gemeinsam so ein großes Projekt realisieren darf, gibt es wenige Sachen, die das toppen. Wenn wir Dienstag mit Sack und Pack auf die Fähre in Oslo fahren und uns auf Richtung Heimat machen, dann ist es nur ein Abschied auf Zeit. Spätestens wenn die Anlage in Betrieb genommen wird und sich die ersten Springer hinunter wagen, werde ich stolz an der Seitenbande stehen.

Ich möchte mich bei allen Beteiligten recht herzlich für die tolle Zusammenarbeit und das Vertrauen bedanken! Der größte Dank gilt meinem Team, meinem Auftraggeber NCC sowie der Trondheim Kommune, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre.

Ich freue mich auf die künftige Zusammenarbeit mit dem Schanzenbetreiber Trondheim Bydrift. Wir haben bereits viele Jahre eine gemeinsame Historie und werden die Geschichte nun weiter schreiben - ich freu mich drauf!

Noch gibt es an den Schanzen in Trondheim einiges zu tun, die Vorbereitungen für das nordische Skispektakel laufen weiter auf Hochtouren. So langsam sieht man, dass was tolles entsteht. Gepaart mit den fallenden Temperaturen der letzten Tage kann man schon so etwas wie WM-Flair spüren.

 

Euer Peter Riedel