Legendentreffen in Harrachov

Wenn insgesamt 14 Weltmeister, 10 Weltrekordler und 18 Olympiamedaillengewinner zusammenkommen, dann kann man zweifelsohne von einem Legendentreffen sprechen. So geschehen dieses Wochenende in Harrachov.

Jens Weisflog, Armin Kogler, Ernst Wimmer, Hubert Neuper, Joachim Winterlich und viele andere gaben sich an der berühmten Čerťák-Schanze am Nordhang des Berges Čertova ein Stelldichein, um sowohl über die guten alten Zeiten als auch die Zukunft des Skisprungsports zu reden und zu philosophieren. Dabei ist es wohl kein Zufall, das der Berg Čertova auf deutsch „Teufelsberg“ genannt wird. Teufelskerle sind sie nämlich allesamt, und sie verbindet vor allem eines: Die Wiederbelebung des Skifliegens in Harrachov.

Mit der Veranstaltung, die in regelmäßigen Abständen statfindet, möchte Initiator Kerst Rölz aus dem Vogtland das Skifliegen und den Weltcup zurück nach Harrachov holen und zeigen, dass der Wille dafür groß ist. Dafür wäre jedoch eine Renovierung der Skiflugschanze dringend notwendig, wofür derzeit einfach das Geld und der Wille fehlt. Mit solchen Veranstaltungen möchte man darauf aufmerksam machen, um die Akzeptanz für eine Revitalisierung des Skisprungsports in Harrachov zu steigern. Wenn dafür das „Who is who“ der Skisprungwelt kämpft und sich ein Stelldichein gibt, dann darf eine kleine aber feine Abordnung aus Oberwiesenthal natürlich nicht fehlen.

Jens Weisflog, Joachim Winterlich, Ernst Schatzer, mein Vater Eberhard Riedel sowie meine Wenigkeit traten die Reise ins fast 300 Kilometer entfernte Harrachov an, für mich war die Teilnahme dabei eine Premiere. Begleitet wurden das Treffen von zahlreichen Vertretern der Presse, was das große öffentliche Interesse an der Veranstaltung weiter unterstreicht.

Das Programm des sehr freundschaftlich geprägten Treffens umfasste eine Besichtigung der Skiflugschanze, einen ausgedehnten Besuch im örtlichen Skisprungmuseum sowie ein geselliges Beisammensein gestern Abend. Der Bürgermeister des sonst eher verschlafenen 1500 Einwohner- Ortes nahe der polnischen Grenze, Tomas Vasicez, zeigte sich jedenfalls sehr erfreut und begrüßte die Initiative.

Ich freute mich sehr über die Einladung und möchte mich recht herzlich bei allen Teilnehmern bedanken. Die lustigen Geschichten aus vergangener Zeit, aber auch die ernsten Gespräche betreffend der Zukunft des Skisprungsport werden noch lange nachwirken!