Eddie the Eagle begeistert zum Neujahrsskispringen

Eddie the Eagle – wer diesen Namen hört, der erinnert sich gern an Zeiten zurück, in denen der Olympische Gedanke noch ganz oben stand. Zumindest bei eben jenem wagemutigen britischen Skispringer, der sich 1988 in Calgary in die Herzen der Skisprungfans flog. An den dritten, vierten oder fünften der damaligen Spiele in Kanada erinnert sich keiner mehr, wohl aber an den Letztplatzierten – Michael Edwards.

Kaum verwunderlich also, dass der Brite beim Neujahrspringen in Garmisch-Partenkirchen gefeiert wurde wie ein Seriensieger. Auch heute, mit 50 Jahren, fliegen ihm noch die Sympathien zu. Und die will er vor allem nutzen, um das Skispringen auch in seiner Heimat weiter zu fördern. In einem langen Gespräch mit Peter Riedel am Rande des Neujahrsspringen stellten die beiden Wintersportfans nicht nur fest, dass sie mit 1963 das gleiche Baujahr haben, sondern dass beide auch gleiche Visionen und Hoffnungen für das Skispringen auf der Insel verfolgen. 

Wie könnte man den Nachwuchsbereich im britischen Skispringen fördern und dafür sorgen, dass bei zukünftigen Olympischen Spielen die Britten nicht nur belächelt, sondern vor allem für ihre Leistungen respektiert werden? Der erste Anstoß ist mit dem heutigen Gespräch getan. Ein Glück ist zugleich die Zeit der guten Vorsätze, denn trotz Edwards’ Kultstatus in seinem Heimatland wird es wohl länger dauern, bis die Britten komplett von diesen fliegenden Skiadlern überzeugt sind.

Mit einem Pack an Ausgaben des Skisprungschanzen-Buchs „JUMP! Die schönsten Skisprungschanzen der Welt“, das ihm Peter Riedel überreicht hat, kehrt Eddie the Eagle nach der Vierschanzentournee vorerst hochmotiviert nach Hause zurück. Und kann damit den Kritikern zumindest eins schon äußerst eindrucksvoll veranschaulichen: Der Weg hin zu einer Skisprungnation mag zwar steinig sein, aber keine andere Sportstätte beeindruckt so nachhaltig, wie eine Skisprungschanze.