Anders Jacobsen gewinnt Qualifikation in Garmisch-Partenkirchen

Michael Uhrmann war bei der Qualifikation in Garmisch-Partenkirchen viertbester. Die Qualifikation für das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen war der Tag der Lebenszeichen. Die Norweger haben nach einem schwachen Ergebnis in Oberstdorf zurückgeschlagen und mit sehr ordentlichen Sprüngen auf sich aufmerksam gemacht. Tom Hilde (133,5 m) war nach Punkten (141,3) der Beste in der Qualifikation, sein Teamkollege Anders Jacobsen stand mit 137,5 Metern die größte Weite und darf sich als Sieger der Qualifikation fühlen, denn er ist der beste von den Athleten, die sich für den Bewerb am Neujahrstag qualifizieren musste. Hilde war wie der Rest der Top ten des Weltcups bereits fix vorqualifziert. Thomas Morgenstern, der große Tourneefavorit, ließ wie bereits in Oberstdorf die Qualifikation aus.

Auch Adam Malysz meldete sich zurück. Der Pole, der in Oberstdorf nahezu alle Tourneechancen einbüßte, flog auf 132 Meter und erhielt dafür 136,6 Punkte. Damit war er punktgleich mit dem viermaligen Olympiasieger Simon Ammann. Insgesamt schafften es vier Polen in den Wettkampf. Dawid Kubacki, Stefan Hula und Kamil Stoch werden an Malyszs Seite um Punkte kämpfen.

Pavel Karelin, der in dieser Saison so starke Russe, der in Oberstdorf weit unter Wert geschlagen wurde, stand einen bravourösen Sprung auf 135,5 Meter (136). Nur einen halben Meter weniger weit flog Michael Uhrmann (132,3), der am Tag der Lebenszeichen der beste Deutsche war. Auch Michael Neumayer zeigte einen guten Sprung und reihte sich nicht weit hinter Uhrmann ein. "Jetzt kännen wir schän zu Abend essen und ein bisschen feiern und dann greifen wir im neuen Jahr richtig an", sagte Neumayer.

Die beiden Finnen Anssi Koivuranta und Janne Ahonen zeigten mit Flügen auf 129,5 bzw. 131,5 Metern, dass mit ihnen immer zu rechnen ist. Ihre Landsmänner Matti Hautmaeki und Ville Larinto reihten sich ebenfalls weit vorne ein und lassen Finnlands Cheftrainer Pekka Niemel von einem Top-Teamergebnis träumen.

Morgenstern lässt wieder aus

Das werden mit ziemlicher Sicherheit auch die Österreicher wieder einfahren, denn Andreas Kofler, Martin Koch, Manuel Fettner und Wolfgang Loitzl zeigten ebenfalls solide Sprünge. Die ÖSV-Armada ist gewappnet für den ersten Wettkampf des Jahres 2011 - so viel ist nach der Quali klar.

Thomas Morgenstern, der Top-Favorit auf den Tourneesieg und Sieger von Oberstdorf, schenkte sich die Quali und muss damit mit Nummer 50 beim Neujahrsspringen gegen den Besten der Quali, Tom Hilde, antreten. Sven Hannawald hatte bei seinem Tourneetriumph 2001/02 ebenfalls alle Qualifikationen ausgelassen und war viermal mit Nummer 50 zum Sieg geflogen. Es deutet einiges daraufhin, dass Morgenstern neun Jahre nach Hannawald der zweite Springer wird, der den Grand Slam schafft.

Bulgarisches Juwel springt Tagesbestweite

Den weitesten Flug des Tages aber zeigte der Newcomer dieser Saison: Der erst 17-jährige Bulgare Vladimir Zografski. Im Training flog er auf fantastische 141 Meter und erntete dafür von Trainern und Journalisten anerkennendes Kopfnicken.

Die Bulgaren, ein Entwicklungsland in Sachen Skispringen, verfügen über ein echtes Juwel. Und dieses Juwel übt sich in Bescheidenheit: "Ich will diese Saison unter den besten 30 im Weltcup beenden", sagte er zu Berkutschi. Am Neujahrstag kann Zografski zeigen, dass er jetzt schon dazu in der Lage ist, einen ehemaligen Tourneesieger aus dem Wettbewerb zu befördern - er trifft im K.o.-Springen auf den Tschechen Jakub Janda.

Im Wettkampf dürfen sich die heimischen Fans aus Deutschland auf zehn DSV-Adler freuen. Daniel Wenig, Marinus Kraus und Felix Schoft verpassten die Wettkampf-Quali. Mit einem blauen Auge davon kam Severin Freund, der als 47. die Quali mit Ach und Krach schaffte. Er muss sich im K.o.-Duell mit Martin Koch messen.

Beim Neujahrsspringen fehlen werden beide Italiener. Sowohl Sebastian Colloredo als auch Andrea Morassi verpassten wie Kalle Keituri und Dimitri Vassiliev die Wettkampf-Quali. Besonders Vassiliev lässt es aber noch ruhig angehen nach seinem Kreuzbandriss. Sein Fokus liegt jetzt schon auf der nächsten Saison. Und die Russen haben ja einen starken Pavel Karelin.

Die Tschechen schafften es wieder in voller Mannschaftsstärke in den Wettkampf - alle fünf Adler von Trainer David Jiroutek kämpfen am Neujahrstag um Weltcup-Punkte.

Quelle: www.vierschanzentuornee.com